18.04.2024

Geschichte

Freiwillige Feuerwehr Helsa – Ortsteil Helsa

Die Feuerwehr im Wandel der Zeit 

Die Pflichtfeuerwehr: 
Das man nahezu lückenlos die ersten drei Jahrzehnte der FF Helsa nach 1945 nachvollziehen konnte, ist
Friedel Rippe zu verdanken der nicht nur die Chronik zum 50 jährigem Jubiläum schrieb, sondern auch in vorbildlicher Weise die Protokolle zusammen faßte.

Retten, Helfen, Bergen, Schützen. Kurz markant zutreffend. Schon vor 125 Jahre und früher hat dies in Helsa gegolten 
Das älteste vorhandene Dokument stammt aus dem Jahr 1873 , wo es um die Inspektion der Feuerspritze geht.
Andere Zeiten andere Ausdrücke, in diesem Dokument ist von Spritzenmeistern, Schlauchmeistern, Sektionsführern, Feuerreitern, Schlauchhaltern, Rottenführern und anderen die rede, die damals am 10. April 1873 von Bürgermeister Williges vorgeladen werden. Insgesamt wurden damals 178 Personen zu den Spritzen-, Rettungs-, Feuerlösch,- und Brandwacht – Mannschaften herangezogen. Geregelt wurde die Teilnahme an der Pflichtfeuerwehr per Gesetz und den jeweiligen Ortsstatuten. In Helsa konnten alle männlichen Personen zwischen 25 – 45 herangezogen werden. Wer hiervon befreit werden wollte mußte jährlich 15 Mark an die Gemeindekasse zahlen.

Die Geschichte der Brandbekämpfung in unsere Gemeinde ist allerdings noch älter als es das Datum von 1873 aussagt. Bereits 1860 kannte man hier Löschmannschaften und Feuer- Rotten. Namentlich werden der Baumeister Fischbach und der Postmeister Wickert hier als Vorstand benannt. Mit dem Komandantenhauptmann Conrad Magersuppe und dem Rottenmeister Wilhelm Gerhold begegnen uns zwei bekannte Helsaer Familien Namen. 

1927 stand die Pflichtfeuerwehr unter der Leitung von Schreinermeister August Heinemann (58Jahre alt). Die Disziplin der Truppe ließ anscheint zu wünschen übrig , so flatterte Bürgermeister Karl Gerhold eine schriftliche Rüge vom Landrat sowie Bezirksbrandmeister ins Haus. Die Konsequenz ließ nicht auf sich warten. Am 10. Mai 1927 traf man sich im Dienstzimmer des Bürgermeisters zu einer Besprechung. Hier einigte man sich da hin gehend, Brandschutzmeister August Heinemann zu Verabschieden, zuvor allerdings
wurde er noch wegen seiner Verdienst um den Brandschutz von der Gemeinde geehrt. Neuer Brandmeister 
wurde Konrad Römer, sein Stellvertreter Konrad Kohlhaase.

Der Übergang zur Freiwilligen Wehr
Zu dieser Zeit waren allerdings schon die Weichen für eine Freiwillige Feuerwehr gestellt. Das hier älteste bekannte Dokument stammt vom 8. August 1927, und hat zum Inhalt eine Versammlung vom 6. August, wo die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen wurde . Als Vorsitzenden wurde Bürgermeister 
Gerhold gewählt. Brandmeister wurde Johannes Williges. In einer Nachfolge Versammlung wurde die 
Beschaffung einer Uniformierung durch die Gemeinde beschlossen, mit 7 Mark beteiligten sich die Mitglieder an den Kosten. Die Initiative zur Gründung der Freiwilligen Wehr ging von den Vereinen , hauptsächlich dem Turnverein aus. In den kommenden Jahren bis 1934 sollten die Pflichtfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr neben einander existierten. 

Noch mehr wie heute lehnte sich die Feuerwehr damals an eine militärische Disziplin an. Wenn man in der Feuerwehrzeitung von 1930 blättert kann man nachlesen wie der Feuerwehrmann in Uniform sich zu verhalten hat. Eine gute Haltung, Nüchternheit, und Manneszucht zeichnen einen guten Feuerwehrmann 
aus. Gegrüßt wird durch anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung, der jüngere Kamerad oder 
der mit dem niederen Dienstgrad grüßt zuerst. An Festumzügen der Feuerwehr dürfen Frauen und Kinder nicht teilnehmen.

Für die Brandbekämpfung hatte man 1933 zwei Handdruckspritzen zu Verfügung, die mit einem Pferdegespann oder von den Feuerwehrmänner selbst bewegt wurden. Das Löschwasser wurde mit Ledereimer zur Druckspritze befördert. 1933 machte sich auch der technische Fortschritt bei der Feuerwehr bemerkbar. Am 6. Oktober bekam man eine Tragkraft – Motorspritze mit 8 PS und einer Leistung von 800 Liter pro Minute.
Diese und später eine weitere waren noch bis 1956 im Einsatz..

Das Spritzenhaus
Der Name Feuerwehrgeräte Haus war im Sprachgebrauch der Vor – und Nachkriegsjahr nicht vorhanden, es war das Spritzenhaus wo man die Gerätschaften unterstellte. Das Erste Helsaer Spritzenhaus befand sich im damaligen Gemeindehaus Nr. 29, Ecke Berlinerstaße/Alte Berlinerstraße ( heute im Besitz von Helmuth Frese). Im Haus war auch einen Arrestraum zur kurzfristigen Aufnahme von Ganoven. Dies war aber nicht der Grund warum der Landrat und auch die Helsaer Feuerwehr mehr als unzufrieden waren. Die Umstände zur Lagerung des Feuerlöschinventars wurden als vorschriftswidrig eingestuft.

Nur unzureichend wurde schließlich Abhilfe geschaffen. 1934 mietete die Gemeinde 18 Quadratmeter ( ! ) der großen Pfarrscheune an , gegenüber der heutigen Feuerwehreinfahrt. Für uns Kinder damals ein idealer Spielplatz wo große Mengen Heu und Stroh lagerten. Genau dies waren für ein Spritzenhaus allerdings nicht die besten Voraussetzungen. Da hier alles hineingezwängt wurde, ging bei Alarm wertvolle Zeit durch Bugsiermanöver verloren. Immerhin hatte man hier einen Schlauchturm zur Verfügung.

Im Jahr 1933 wurde die Freiwillige Wehr gleichgeschaltet, es folgte die: „Angliederung an die nationale Erhebung an die innere Verbundenheit mit dem neuen Deutschland“. Die Konsequenz war erst einmal
das der Brandmeister eine bestimmte politische Voraussetzung mit bringen mußte. Friedel Rippe
schreibt hierzu in der Festzeitschrift von 1977: “ Die Gleichschaltung war nicht zu ignorieren, zumal man mißliebige Leute nicht in Ämtern duldete“. Immerhin wählte man wie schon bei August Heinemann die
elegante Lösung. Konrad Römer wurde Ehrenmitglied. Neuer Brandmeister wurde Johannes Williges, sein
Stellvertreter Rudolf Spangenberg. Trotz dieser Gleichschaltung ließ sich die Freiwillige Feuerwehr Helsaer
am 22. Juni 1934 in das Vereinsregister beim Ortsgericht Kaufungen unter der Nr. 7 eintragen

Kriegsjahre
Inzwischen haben wir das Jahr 1937, und die Wehr feiert ihr 10 jähriges Bestehen. Brandmeister war
inzwischen der Sattler Karl Rode. Gefeiert wurde im „König von Preußen“. Die Vielseitigkeit der Mitglieder
zeigt eine Theateraufführung an diesem Abend, außerdem gab es eine viel bejubelte Vorführung des
Turnvereins, und eine humoristische Einlage von Karl Nickel. Wiederum politische Umstände dürften es
gewesen sein, daß Karl Rode im Ersten Kriegsjahr durch den Elektromeister Heinrich Rinke abgelöst
wurde. Als Kassel in denn Jahren 1943/44 durch Alliierte Bombenangriffe fast dem Erdboden gleichgemacht wurde und man 10000 Tote zu beklagen hatte, gehörten auch Helsaer Feuerwehrleute zu den Hilfsmannschaften. Im April 1945 hatte der Krieg auch Helsa erreicht. Der Wahnsinn setzte sich hier fort.
Helsa hatte zahlreiche Tote, und zerstörte Häuser zu beklagen. ( Der Helsaer Geschichtsverein bietet in seiner Broschüre: “ Die letzten Kriegstage von Helsa“ hierüber einen interessanten Beitrag an )

Nachkriegsjahre
8. Mai 1945. Der 2. Weltkrieg ist zu Ende. Auf Anordnung der Alliierten wird Moritz Brede als Brandmeister 
eingesetzt. Das Moritz Brede schon nach wenigen Monaten durch den Sägewerkarbeiter Friedrich Wagner abgelöst wird, zeigt das man hier wert drauflegte einen kompetenten Mann an die Spitze der Feuerwehr zu haben , Besatzungsmacht hin Besatzungsmacht her. Am 10. Februar 1946 wurde die Freiwillige Feuerwehr offiziell neu formiert. 32 Männer stellten sich zur Verfügung, eine ungewöhnlich hohe Anzahl. Das man trotz der Mangeljahre den 1. Verbandstag nach dem Krieg in Helsa durchführt, sprich für die Freiwillige Wehr.
Ein Festumzug , einer große Schauübung und ein Tanzvergnügen bringen an diesem 10. Juli 1949 Abwechslung in den dörflichen Alttag, der immer noch durch Hunger, Mangel an Arbeitsplätzen, Mangel an Bekleidung geprägt ist.. Vor dem Hintergrund ganz persönlicher Zukunftssorgen sollte dieses freiwillige Engagement aus heutiger Sicht einen ganz besonderen Stellenwert erhalten.

Auflösung der Wehr ?
Der Anfangselan ließ in den folgenden Jahren nach, beim durchblättern der alten Protokolle fällt auf
das bei den Jahreshauptversammlungen immer so um die 20-25 Mitglieder anwesend sind. Die Versammlungen werden in den ersten Jahren noch per Ortsschelle verkündet. Ortsbrandmeister Friedrich Wagner bezeichnete 1952 die Beteiligung an Übungen, miserabel. Trotz der wenig erfreulichen Situation wollten fünf Kameraden in diesem Jahr Ortsbrandmeister werden: Fritz Wagner, Willi Schmidt, Hans Lenz ,Kurt Müller und Willi Volland . Hans Lenz gewann schließlich die Kampfabstimmung. Mehr wie alles
andere beschäftigte die Feuerwehr aber die Unterbringung ihrer Gerätschaften. Da auch die Gemeinde nur
schleppend an die Sache ran geht, werden Anfang 1956 größere Geschütze aufgefahren . Auf einer Versammlung wird der Beschluß gefaßt die Freiwillige Feuerwehr aufzulösen , wenn sich in den nächsten Monaten nichts tut. 

Jubiläum und Aufbaujahre:
Wir schreiben das Jahr 1952, war man voll mit den Vorbereitungen zum 25 jährigen Jubiläum beschäftigt. Am 16. August war es dann so weit. Im voll besetzten Saal des „König von Preußen“ begrüßte Ortsbrandmeister Hans Lenz viele Gäste aus nah und fern. Kreisbrandinspektor Reinhard Feuring nahm zahlreiche Ehrungen vor. Musikalisch wurde der Kommers vom Quartett – Verein und von der Liedertafel umrahmt. Die Jugendgruppe des Gebirgsverein zeigte Volkstänze. Am nächsten Tag zog ein großer Festumzug durch das geschmückte Dorf. Die Einsatzbereitschaft wurde mit einer Angriffsübung unter Beweis gestellt, mit dabei waren auch einige Wehren aus den Nachbardörfern . Auch das DRK Helsa war im Einsatz.

Die Jahre der Entbehrungen , der Mangel an Materialien und Fahrzeugen gingen langsam zu Ende. Zumindest die Grundversorgung für einen Feuerschutz war gegeben, wenn da nicht das beklagenswerte Spritzenhaus währe. Wie heute war damals in der Gemeinde viel guter Wille aber wenig Geld vorhanden. Um den Anfang zu schaffen hatte die Wehr der Gemeinde angeboten die Ausschachtarbeiten selbst zu übernehmen. Die Drohung die Freiwillige Wehr aufzulösen mag ihr übriges bewirkt haben, auf jeden Fall wurde im Mai 1956 damit begonnen die Baugrube mit Hake und Schaufel auszuheben . Man ließ die Feuerwehr aber nicht allein, viel Vereine und Bürger packten mit an. Da man sich auf dem ehemaligen Friedhof befand, wurden zahlreiche Skelette frei gelegt. 
Ein richtiges Feuerwehrhaus
Endlich war es soweit, am 14 Juli 1958 wurde die Übergabe des Neue Feuerwehrhaus mit einem Kommerabend im „König von Preußen“ gefeiert. Viel zu klein war der Saal um alle Gäste zu fassen. Vorsitzende der Feuerwehr war damals Georg Breithaupt. Konrad Römer und Konrad Kohlhaase wurden an diesem Abend besonders ausgezeichnet. Die Kapelle der Bundesbahn sorgte für einen langen Festabend. Schon früh am nächsten Tag zog der Helsaer Spielmannszug mit dem Weckruf durchs Dorf. Nachmittags schlängelte sich dann ein großer Festumzug durch den geschmückte Ort. Aus den Händen des Neuen Bürgermeisters Anton Aich nahm Ortsbrandmeister Hans Lenz den Schlüssel für das schmucke Feuerwehrgerätehaus in Empfang. 74.000.- DM hat das Gerätehaus der Gemeinde gekostet. Hauptatraktion bei der Besichtigung des Hauses war ein Relief, wo Helsa im Maßstab 1:800 nachgebaut worden war, und für Planspiele der Wehr dienen sollte . Wolfgang Klar, Albert Trebing, Willi Mohr, Willi Römer, Willi Rippe, Friedel Bärthel und Konrad Müller hatten hier für 600 Arbeitsstunden benötigt. 

Jugendwehr und Neue Fahrzeuge
Zwei Jahre sollten ins Land gehen als man wieder für Schlagzeilen sorgte. Auf Anregung von Ortsbrandmeister Lenz wurde am 14. Juli 1960 die Erste Jugendwehr des Landkreis ins Leben gerufen.
Neben dem Ortsbrandmeister hatte Klaus Pritzel die Ausbildung mit übernommen. Was man sich damals vielleicht wünschte, kann man heute beweisen, mit dieser Schülerfeuerwehr wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Grund zur Freude gab es auch am 1. Dezember 1962 als ein Löschgruppenfahrzeug ( LF 8 – TS ) übergeben wurde.. Mit den beiden Tragkraftspritzen war man relativ gut ausgerüstet, allerdings haperte es erheblich an Beförderung der Mannschaft. In das Neue Fahrzeug gingen 9 Mann rein, der Rest kam zu Fuß, nur wenige hatten einen Privat PKW . 
Wer meinte das man sich mit dem Problem lange herum schlagen würde kannte den umtriebigen Bürgermeister Anton Aich nicht. Für 300.- DM wurde ein Polizeimannschaftswagen Jahrgang 1946 gekauft und mit Sponsorengeldern hergerichtet. Der eigentümlichen Farbe wegen hieß der Wagen “ Grüne Minna“. 1972 wurde er nach Heckershausen verkauft. In Helsa hatte man bereit einen Ersatz , einen gut erhaltenen Mannschaftswagen des BGS der auf den Namen „Jumbo“ getauft wurde. 1966 ist deshalb erwähnenswert weil der Feuerwehrverein erstmals in seiner Geschichte ohne einen Vorsitzenden war. Georg Breithaupt konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr und einen Nachfolger fand sich nicht. Konrad Müller als Ortsbrandmeister übernahm kommissarisch den Vorsitz. Im folgenden Jahr übernahm Friedel Bärthel das Amt. Drei Jahre später starb er überraschend, sein Nachfolger wurde Wolfgang Klar.

Umstrukturierung
1970 erfolgte der politische Zusammenschluß mit Wickenrode, zwei Jahre später wächst man mit Eschenstruth und St. Ottilien zu einer Großgemeinde zusammen. Für die einzelnen Feuerwehren hat dies zur Konsequenz das die Einsatz Wehren einem Ortsbrandmeister unterstehen. Mit Konrad Müller wurde hier ein kompetenter Mann gefunden, der zusammen mit dem Feuerwehrausschuß und in Absprache mit der Gemeinde, für die organisatorischen und technische Belange zuständig war. Zahlreiche , teils kostenintensive Investitionen werden in den kommenden Jahren gemacht. Dies fängt an mit einem 140.000.- DM teuren TLF wo die Gemeinde 44.200 DM zu steuern muß, und der am 11. Oktober 1975 von Bürgermeister Ludwig Dann übergeben wird. Wehrführer in diesem Jahr ist Albert Trebing. Interessant im Jahr 1975 ist der Vermerk von Jugendleiter Heinz Sonntag, der es als „heikle Sache “ betrachtet wenn Mädchen der Jugendwehr beitreten. Mit der Skepsis war er aber nicht allein, es dauerte seine Zeit bis man sich mit dem Gedanken anfreundete konnte, daß kurz über lang junge Mädchen in die Einsatzmontur steigen. 

Jubiläumsfest 50 Jahre FF Helsa:
Mitte der 70er Jahre mucken die jungen Kameraden auf, ihr Vorwurf: Mangelhafte und unzureichende Vorbereitung der Verantwortlichen beim abzuhaltenden Feuerwehrdienst, außerdem wird ein Gruppendienst vorgeschlagen. Noch fällt die Kritik auf kein fruchtbaren Boden. 

1975 beherrscht ein Thema die Feuerwehr, ihr 50 jährige Jubiläum vom 10.-12. Juli. Schon ab Januar war der Festausschuß tätig. Was gut geplant wird ,daß klappt, und so war es dann auch. Es war was los auf der „Gass“ , als am Festsonntag das Haus Berlinerstr. 21 ( Haus Martin Kloth) von beiden Seiten mit Strahlrohren berieselt wurden. „Verletzte“ Kinder und Erwachsene wurden vom DRK geborgen, und eine Schaumkanone kam zum Einsatz. Ortsbrandmeister Konrad Müller stand derweil mit einem Megaphon auf einem gefährlich schmalen Betonsims über der Garagen vom Haus Barchfeld und erklärte den zahlreichen Zuschauern die Lage.

Die Festansprache beim großen Kommersabend hielt der 1. Vorsitzende Wolfgang Klar. Beim Tanzabend am Samstag spielte keine geringere als die BGS Tanzband. Pech hatte die Jugendwehr bei ihren Vorführungen auf dem Sportplatz, ein Gewitterregen setzte Helsas Straßen so sehr unter Wasser das der Autoverkehr zum erliegen kam. Großes Interesse fand eine von Friedrich Rippe zusammengestellte Bilderausstellung im Gemeindezentrum , die die letzten 50 Jahre dokumentierte. Zahlreiche Vorführungen ,unter anderem mit den Ehefrauen der Feuerwehrmännern ,fanden auf dem Pfarrhof statt. Respekt an die Verantwortlichen, man hatte ein riesiges Fest organisiert. 

Neue Namen :
Mitte der 70 er Jahre feierte die Feuerwehr ihre Familienfest im Kleinen Feld.( Heute Baugebiet) Weit weg vom Dorf konnte man hier mit Kind und Kegel ungestört feiern. Jahreshauptversammlung 1979 , Neuwahlen stehen an. Die Weichen für eine teilweise neue Mannschaft wurde zwei Tage zuvor auf einer Vorstandssitzung gestellt. Vorsitzende Wolfgang Klar sowie Schriftführer Friedrich Rippe werden sich nicht mehr zur Wahl stellen. Gern hätte man Franz Wagner als Vorsitzenden gewonnen, er lehnte ab weil da er schon zusehr als Stellv. Ortsbrandmeister und durch die Unterrichtstätigkeit im Funkwesen für alle Ortsteilwehren sehr eingespannt ist 

Nun will man mit einem anderen Vorschlag in die Jahreshauptversammlung gehen. Wehrführer Albert Trebing kandiert als Vorsitzender und Jugendwart Heinz Sonntag als Wehrführer. Bei der folgenden Jahreshauptversammlung verlief alles glatt bis auf die Wahl des Wehrführers, den aus den Reihen der jüngeren wurde mit Rainer Huss ein weiterer Name vorgeschlagen. Mit drei Stimmen Vorsprung wurde schließlich der Vorstandsempfehlung stattgegeben, Heinz Sonntag ist neuer Wehrführer. Wie oben erwähnt stellt sich Schriftführer Friedrich Rippe nach 33 Jahre nicht mehr zur Wahl, ein rekordverdächtiger Zeitraum für aktive Vorstandsarbeit , auch im Vergleich mit anderen Vereinen. Zum neuen Schriftführer wird Burghard Winkel gewählt. Kassenwart Herbert Jungmann und Gerätewart Karl Dippel wurde in ihren Ämtern bestätigt. 

Neue Ideen:
1981 wurde für 1100.- DM ein gebrauchter Mannschaftswagen vom BGS gekauft instandgesetzt , und auf den Namen „Olli“ getauft, Taufpate war Karlheinz ( Olli ) Bommer. 1982 kann Wehrführer Sonntag von 1803 geleisteten Feuerwehrstunde berichten. Drei Jahre später soll sich diese Zahl verdreifachen. 1982 wird Franz Wagner zum 1. Vorsitzenden gewählt, und sorgt für Kontinuität in den nächsten Jahren. Ein Jahr später wird Rainer Huss zum Wehrführer gewählt, zu seinem Stellvertreter Günter Seifert . 

Mit den neuen Namen ist es aber nicht allein getan, es sind die neue Ideen die in den kommenden Jahren in der Einsatzwehr umgesetzt werden. .Öffendlichkeitsarbeit wird eine der vielen Eckpunkte sein, sei es das Anbringen von Nistkästen, daß Aufstellen einer Bankanlage an Federleins Kurve oder eigene T- Shorts. Gut ankommen tun auch Aktionen wo Grundschüler ins Feuerwehrhaus eingeladen werden., hier einiges über die Feuerwehr erfahren und mit den Gerätschaften in Kontakt kommen. 
Neue Ausbildung
Aber auch die Ausbildung wird auf neue Füße gestellt. Was vor Jahren nicht für notwendig befunden wird nun eingeführt: Der Gruppendienst. Stark ist Anfang der 80 er Jahre auch die Jugendwehr, Jugendwart Winfried Lenz hat 1983 21 Jugendliche unter seinen Fittichen. Aus einer Laune herraus, es sollte nur ein Gag sein, macht man 1984 den größten Schritt in Punkto Öffendlichkeitsarbeit , der Spielmannszug wird wieder zum Leben erweckt. 

Der Feuerwehr – Spielmannszug
Ein altes Foto dokumentiert das es schon im Jahr 1937 einen Spielmannszug gab. Neun Spielleute mit drei Trommeln , der Rest hatte Pfeifen . Wenn man die alten Dokumente richtig interpretiert , so wurden die Instrumente in der Nazidiktatur bei der Gleichschaltung der Vereine , eingezogen. Ende 1949 tauchten die Instrument wieder auf , sie wahren von der Militärregierung dem neu gegründeten Turn – und Sportverein übergeben worden. Laut einer Inventarliste mit Unterschrift beider Vereine gingen die Instrument wieder an die Feuerwehr, es handelte sich hier um: 8 Trommeln, 1 Paar Trommelstöcke, 1 Adler, 4 Koppel und 9 Querpfeifen. 

1. Neubeginn
Oben auf dem Zollstock wurden die ersten Spielversuche durchgeführt. Einer der ersten öffentlichen Auftritte führte die Spielleute 1952 nach Sandershausen . Für 2 Tage wurden 40.- DM berechnet, plus Übernachtung und Verpflegung. Neben den Auftritten außerhalb unserer Gemeinde, war man stets bei den Lichterfesten präsent. Mit Hans Joachim Kahse hatte man bald einen Stabführer gefunden. Bei der Kirmes in Helsa trat man schon in traditionell weiß auf. 1960 wurde mit den Spielmannszügen aus Helsa und Heckershausen , der Kreisspielmannszug gegründet. Wenige Jahren später war die Sache allerdings wieder gestorben. Schwierigkeiten beim gemeinsamen Üben und geplatzte Auftritte veranlaßten Helsa die Vereinbarung zu kündigen.

Die Auflösung
1964 feiert man das 30 jährige Jubiläum . Unter anderem wurde hier 100 Dias gezeigt. Die Beschreibung dieser Bilder sind in einer alten Akte nachzulesen. Bestimmt währe es sehr interessant wenn man diese alten Fotos ausfindig machen könnte. Ab 1966 wurde das Amt des Stabführers und Vorsitzenden getrennt. Albert Trebing blieb Stabführer, Heinrich Frese wurde 1. Vorsitzender. Obwohl man mit Fanfaren und Landsknechttrommel versucht die Sache ein bischen aufzupeppen , wurden auf einer Sitzung am 28. Juli 1967 erste Auflösungserscheinungen sichtbar. Aus der Übungsstunde am Montag, wurde die sogenannte „Montagsrunde“, ohne Instrument saß man beim Bommer zusammen, klönte und ließ sich die Schoppen schmecken. Mangelndes Interesse bei den Nachwuchsspielern lastete man der damals der populären Beatmusik an. Ohne Übungsleiter wurde die Teilnahme immer geringer , und so wurde am 29. November 1968 die Auflösung des Spielmannszuges beschlossen. Kassierer Karl Dippel übergibt der Kassenbestand von 112,35.- DM an die Hauptkasse der Freiwilligen Feuerwehr. Die Instrument wurden später verkauft. 

2. Neubeginn
Die Wintervergnügen gehörten für Jahrzehnte zu den Top- Veranstaltungen in der Feuerwehr. Anfangs nannte man es noch „Kappenball“, ab 1952 dann Wintervergnügen. Fotos aus diesen Jahren belegen das hier
immer eine tolle Stimmung herrschte. Auf einer Vorstandssitzung im Oktober 1984 macht Rainer Huss den 
Vorschlag den ehemaligen Spielmannszug beim Wintervergnügen auftreten zu lassen. Gesagt getan, die Sache wurde durchgezogen und war ein Riesengaudi. Man war mutig geworden und trat bei der „Schwinnekirmes“ der SVH Sportschützen im „König von Preußen „auf , der Saal tobte. 15 Spielleuten meldeten ernsthaftes Interesse an, und der Erste Schritt zur Neugründung war getan. Gebrauchte Trommel kamen aus Udenhausen, alte Holzpfeifen aus Oberkaufungen. Am 19. Oktober 85 beginnt die Erste offizielle Übungsstunde. 

Helsa nah, Hessen weit
Den Ersten Offizielle Auftritt hatte man am 1. April 1986, Bürgermeister Ludwig Dann feierte sein 25.
jähriges Dienstjubiläum. Ein Jahr später flimmerte man beim Hessentag in Melsungen schon über den
Fernsehbildschirm. Ob Lichterfest, Dorffest, Vereinsfeste , der Spielmannszug ist dabei wen im Dorf was los ist. Gern gesehene Gäste bis heute sind die Helsaer Spielleute bei den großen Festen in der Region, so bei der: Entenkirmes in Waldau, bei der Wehlheider Kirmes, beim Viehmarkt in Wolfhagen, beim Karneval in Kassel, oder beim Stadtfest in Hess. Lichtenau. Selbstverständlich ist man auch bei den Feuerwehrverbandstagen präsent.. Im Juni 1988 ging es ins Ausland und zwar nach Niederösterreich , wo man einen Riesenerfolg hatte. Das gleiche gilt auch für die Auftritte in Helsas Partnerstadt Trebes/Frankreich. 

Geselligkeit
Während anderen Orts die Spielmannszüge sich zu Musik – oder Fanfarenzüge gewandelt haben, steht hier auf hohen musikalischen Niveau noch ein reiner Spielmannszug nach altem Schrot und Korn. Mit Pickelhaube und weißer Jacke steht man inzwischen was die Bekleidung betrifft, voll in der Tradition. Besonders ausgeprägt war bei den Spielleuten immer die Geselligkeit untereinander , ein Punkt auf den der Vorsitzende Rainer Huss viel Wert legte. Neben den „Knoblauchabenden, findet man immer wieder Gelegenheit die Instrumente einmal zur Seite zu legen. Man läßt sich das ganze Jahr über was einfallen, wie auch bei der 1. Übungsstunde im Monat. Der Trend zum Frauenpower in der Feuerwehr machte auch beim Spielmannszug nicht halt, mit Marion Noll hat man seit Anfang 1998 eine neue Abteilungsleiterin, die auf rund 36 aktive Spielleute zurück greifen kann.
( Nächster Auftritt: Aktionstag der Feuerwehr am 27. Juni. ) 

Zurück in die 80 erNachdem wir uns in der vergangenen Woche mit dem Spielmannszug beschäftigt haben kehren wir nun zurück in das Jahr 1984. Der Vorstand setzte sich in diesem Jahr wie folgt zusammen: Vorsitzender:
Franz Wagner. Wehrführer: Rainer Huss. Wehrführerstellvertr. : Günter Seifert. Jugendwart: Winfried Lenz /
Klaus Dieter Noll. Gerätewart: Karl Dippel. Kassenwart: Horst Wagner. Schriftführer: Harald Trebing. Beisitzer : Dieter Wolfram, Erwin Trebing und Reinhard Rippe. Wie in der vorletzten Folge schon erwähnt wurde auch die Ausbildung auf neue Füße gestellt. Um ein optimales Arbeiten zu ermöglichen erfolgt die Ausbildung in vier Gruppen. Erstmals kommt in diesem Jahr die Forderung nach Erweiterung des Gerätehaus auf die Tagesordnung. Doch zunächst sollte ein anderes Ereignis bei der Feuerwehr im Mittelpunkt stehen.

25 Jahre Jugendfeuerwehr
Vom 19. 21. April 1985 feierte die Jugendwehr ihr 25 jähriges Jubiläum. Jugendleiter in diesem Jubiläumsjahr waren : Klaus Dieter Noll und Wilfried Lenz. Mit einer Disco und einer großen Tombola wurden die Festtage eröffnet. Am Samstagmorgen konnte man sich an einem Infostand in der Alten Berlinerstraße informieren. Am Nachmittag zeigte der Feuerwehrnachwuchs bei einer Alarmübung sein Können. Für Unruhe sorgte beim Festkommers ein Sirenenalarm, in St. Ottilien brannte eine Scheune. Einer der Ehrengäste an diesem Abend war Staatsminister Dr. Herbert Günther. 18 Mannschaften trafen sich am Sonntagmorgen beim Wettkampf :
“ Spiel ohne Grenzen“. Helsa belegte hier einen 2. Platz. In diesen Jahren lohnte es sich übrigens auch noch Altpapier zu sammeln, so sammelte die Jugendwehr 1985 36,4 Tonnen. Nach den Verfall der Papierpreise , sattelte man um und befreit nun die Bürger von der Frage , was tun mit dem abgeschmückten Weihnachtsbaum ?. ( In Folge 7 dieser Serie wird das Thema Jugendwehr noch einmal zur Sprache kommen. )

Pfiffige Ideen.
Mit der Fertigstellung der Neuen Bundesstraße 7 kam für die Einsatzabteilung neu Aufgaben hinzu.
Teils schreckliche Unfälle machten es bereits 1980 notwendig ein entsprechendes Rettungsgerät anzuschaffen. Die B 7 sollte in den kommenden Jahren zu einem Schwerpunkt der Einsätze werden. Hier ein Beispiel: 12. Dezember 1985,Wendemanöver auf der B 7, 2 Tote und 2 Verletzte werden aus den Autotrümmern geborgen.
Die Feuerwehr wurde allerdings auch zu anderen Notfällen gerufen, 1986 zum Beispiel 12 x ( ! ) zu Wespeneinsätzen. 

Gute Leute machen eine gute Wehr aus , aber man beschränkt sich nicht nur darauf flott auszurücken und schnell zu helfen. Es sind die fiffigen Ideen die für das I – Tüpfelchen sorgen, wie etwa als man 1985 einen Lichtmastaufbau auf den 200.000.-DM teuren LF 8 installierte, wo sich selbst die Fachfirma begeisterte zeigte. Das gleiche gilt übrigens auch für den Neuen Rüstwagen dem man 1994 bekam, und der in
Eigenleistung umgebaut wurde. Ausgewechselt wurde übrigens in diesem Jahr das Rettungsgerät. Die bessere Verarbeitung der Autos, sprich: Seitenaufprallschutz , machten es notwendig hier mit mehr Power zu Arbeiten. 
( Vorführung beim Aktionstag am 27. Juni )

Schicht für die Sicherheit 
Durch die zunehmende personelle Stärke der Wehr platzte das Feuerwehrhaus aus allen Nähten. Es war schlicht unzumutbar das die Mitglieder der Einsatzwehr sich im Alarmfall gezwungen sahen unmittelbar neben den Fahrzeugen umzuziehen. Abhilfe war notwendig. Da das Gemeindesäckel nicht alzuviel hergab hieß es: : Selbst ist der Mann. In den Sommermonaten 1986 begann für viele Feuerwehrleute nach der Arbeit die 2. Schicht. Nachdem im Vorjahr der Boden in der Fahrzeughalle tiefer gelegt wurde, begann man jetzt mit dem 16 x 47 Meter großen Anbau. Komplett von den Fundamenten bis zum Dach wurde alles in Eigenleistung vollbracht. Selbst die Flasche Bier und die Stullen für die Arbeitspausen gingen auf eigene Kosten. 

Akzeptanz geschaffen
Das Ansehen dieser Wehr in der Bevölkerung wurde auch durch zahlreiche Aktionen gefördert die nicht unbedingt auf dem Dienstplan stehen, ich denke da unter anderem an die „Baumpflanzaktionen“, an die Aktion „Saubere Landschaft“, ans Zupacken beim Mühlrad, oder beim Königsbrunnen. 1988 sollte es erhebliche personelle Veränderungen in der Feuerwehr geben. Besonders die Tatsache das Wehrführer Rainer Huss und Stellvertreter Günter Seifert im Doppelpak in die Chefetage der Helsaer Wehren wechselte, hätte zu der Annahme führen können , daß die erfolgreiche Arbeit in der Feuerwehr einen Knick erhält, doch weit gefehlt Schon frühzeitig genug wurden die Weichen richtig gestellt und an Rat und Tat mangelte es nicht. 
Ärmel hoch gekrempelt: 
Als Nachfolger von Rainer Huss wurde am 27.2. 1988 Herbert Siebert als Neuer Wehrführer gewählt.
Auch das Amt des 1. Vorsitzenden der Feuerwehr wurde neu besetzt, Bernd Noll tritt die Nachfolge
von Franz Wagner an. Als Neuer Schriftführer rückte ein Jahr später Manfred Söder in den Vorstand.
Im November 1988 wurde das Erweiterte und Renovierte Feuerwehrhaus der Öffentlichkeit vorgestellt. , Mit Landrat Eiermann, der Vitzepräsident des Hess. Landtages , Dr. Herbert Günther, Kreisbrandmeister Justus Icke sind hier nur einige der Ehrengäste genannt die an diesem Tag den Weg nach Helsa fanden. Neben dem Anbau, bekam der Schlauchturm ein neues Dach, die Hallentore und die Elektrik wurden erneuert und die Fassade bekam einen neuen Anstrich. Alles in Eigenleistung . 

Der optische Cluo des ganzen aber war ein an die Hauswand gemalte überlebensgroße St. Florian mit der Helsaer Kirche im Hintergrund. Geschaffen wurde das Kunstwerk von Heinrich Schwalm aus Hess. Lichtenau. Finanziert wurde das Gemälde von der Wehr, den Feuerwehrfrauen, und Geschäftsleuten. Alles in allem hat Um und – Anbau , sowie die Renovierung 100.000.- DM gekostet, mit 45.000.- DM wurde die Eigenleistung berechnet. Franz Wagner wurde an diesem Tag der Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht.

Frauenpower: 
1988 mischten erstmals 14 Mädels in der 32 köpfigen Jugendfeuerwehr mit. Die Initiative kam übrigens nicht von der Feuerwehr , sondern es waren die Mädchen die im Mai 88 bei der Feuerwehr anklopfen. Um Nägel mit Köpfen zu machen wurde eine Mädchengruppe zusammengestellt. Wie außergewöhnlich dies Thema war zeigt das die HNA – Zeitung sich zweimal in Artikeln damit beschäftigte , zuletzt 1991. Im Gegenteil zur Skepsis von Brandinspektor Reinhard Bischoff , war Wehrführer Klaus Dieter Noll damals der Ansicht das junge Frauen in einer Wehr durchaus ihren Mann stehen können Erste Feuerwehrfrau in Helsa war Dagmar Hartung. Es lag nahe sie bald als Gruppenleiterin für die Mädchen einzusetzen . Sie hatte das richtige „Händchen“, der weibliche Feuerwehrnachwuchs jedenfalls waren begeistert von ihr. Heute sind 13 junge Damen in der Einsatzwehr, kein Zeitungsreporter würde hierfür noch eine Schlagzeile opfern. So ändern sich die Zeiten.

Der beste Mann, der Jugendwart:
Zugegeben, als betroffener Vater spielte das Thema Feuerwehr keine Rolle als die eigene Tochter in die Jugendwehr eintrat, von Bekannte hatte man gehört das man sich hier was einfallen läßt, Ideen entwickel, aber auch schon einen gewisse Disziplin verlangt wird. Noch gut klingen die Worte von KBI Reinhard Bischoff im Ohr der einmal sagte: „Der beste Mann in der Feuerwehr soll man zum Jugendwart machen“. Im Schnitt tummelten sich in den letzten Jahren immer um die 30 Jugendlichen bei der Feuerwehr. Wenn ich hier Namen wie : Wilfried Lenz, Klaus Dieter Noll, Rainer Kohlhase, Stefan Brehm, oder Peter Kügler nenne , kann dies nur stellvertretend sein für all die deren gute Jugendarbeit Spuren hinter lassen haben . Kein leichter Job, auch für das jetzige Jugendleitertgespann : Schröder/Rausch die sich an der erfolgreichen Arbeit ihrer Vorgänger orientieren müssen.. Die gute Arbeit in der Vergangenheit lag gewiß auch daran das die Unterstützung aus den Vorstandsreihen nie ein Lippenbekenntnisse blieb. 

Neuer Wehrführer 
Problemlos war 1990 der Übergang von Herbert Siebert, der aus gesundheitlichen und privaten Gründen nach 2 Jahren von Klaus Dieter Noll abgelöst wurde. Der neue Wehrführer der im nächsten Jahr sein 25 jähriges Feuerwehrjubiläum feiern kann, hatte in den vergangenen 8 Jahren die besonders schwere Aufgabe den guten Standart der Wehr zu halten, oder vielleicht noch zu verbessern. Durchaus könnte man Fakten oder Statistiken herbei zitieren um zu belegen das dies gelungen ist. Diese : „Daumen nach oben“ – Beurteilung der Helsaer Feuerwehr könnte zu der Vermutung führen , daß hier in den vergangenen Wochen ein: „Friede – Freude -Eierkuchen Bericht“ zu Papier gebracht wurde. Fakt ist aber nun mal, so drängt sich dies jedenfalls einem Außenstehenden auf, daß man bislang nicht danach fragt: Was macht der andere ?, sondern man fragt: Was kann ich selber tun ?. Sicher gab und gibt es Querelen , und vielleicht mußte vom Vorstand schon manches Loch gestopft werden, aber anscheinend wurden diese Probleme bis heute ohne Zerreißprobe gelöst.

Keine Sicherheit zum Nulltariv.
Gut ins Bild der Feuerwehr paßt Martin Kloth. 1994 fast aus dem Stand herraus zum 1. Vorsitzenden gewählt kann man ihn ein Jahr später mit den Worten zitieren: “ Es macht Spaß in diesem Verein Vorsitzender zu sein“. Ein Satz der keines Kommentars bedarf. Verdeutlicht wird die Vereinsarbeit auch durch eine Antwort von Marion Noll, die auf die skeptische Frage: Warum sie sich als Leiterin des Spielmannzuges wählen ließ ?, konterte: “ dies kann nur jemand fragen der den Verein nicht kennt“. 

Wenn es eines Beweises bedarf wie in der Feuerwehr zusammengearbeitet wird, bracht sich nur den Neuen Lehrsaal anzuschauen. Knapp 12 Monate wurde hier Malocht mit einem Ergebnis das sich sehen lassen kann. Sicherheit und Hilfeleistung zum Nulltarif gibt es nicht. Wenn es schon keine optimale Sicherheit gibt, so sollte die Ausrüstung annähernd optimal sein. Über 1,6 Millionen DM hat die Gemeinde in den letzten 10 Jahren in die vier Helsaer Feuerwehren gesteckt, wobei ein großer Anteil in den OT Helsa ging . Gut angelegtes Geld wie Bürgermeister Uwe Schmidt diese Summe kommentierte. 

Kameradschaft.
Feuerwehrleute die gut löschen, müssen auch trinkfest sein, diese landläufige Meinung gilt in Helsa schon lange nicht mehr. Das heißt natürlich nicht das man mal alle neune gerade stehen läßt wenn es sein muß. Mögen andere gute Argumente dagegen haben, aber auch eine gesellige Runde wo man sich mal richtig „auslabern“ kann, selbst auf die Gefahr hin das man anderen Tages nicht mehr weiß über was eigentlich geredet wurde , trägt zur Kameradschaft bei , und hat Erinnerungswert.. Es sind genau diese Geschichten die immer wieder erzählt werden, und mit dem Satz: „Weist du noch ?“ , anfangen. Ob bei den Wintervergnügen, bei den Winterwanderungen ,den Familienfesten, bei der Mega – Fete : „Maibaumaufstellung“, bei Busfahrten, Radwanderungen , oder bei den Himmelfahrtswanderungen, die bis vor 3 Jahren noch zur Tradition gehörten, (Es müssen ja nicht immer gleich 28 Kilometer sein wie 1987 , als uns Rainer Huss kreuz und quer durch den Kaufunger Wald hetzte ) , wurde immer ein Stück „Wirgefühl“ geschrieben. Natürlich muß in Erster Linie die Leistung stimmen, für die eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann den blauen Rock anhat .

Was vergessen ?
Vielleicht ist in den vergangenen Wochen in dieser Serie die Aufzählungen der Leistungen, der Einsätze, der Übungen, zu kurz gekommen. Sicherlich hätte man mehr Personen nennen müssen die es durch ihre ganz persönlichen Leistung verdient hätten genannt zu werden. Worauf hätte man noch eingehen können ?:
Darauf das auch bei der Feuerwehr mit dem „Florix – Programm“ das Computer – Zeitalter angebrochen ist ? , oder darüber das es dem Vorstand Kopfschmerzen bereitet wenn er darüber nachdenkt das laut RP – Kassel die Fahrzeughalle nicht den UVV Bestimmungen entspricht ?, oder über die Video AG der Jugendwehr ?, oder über den Frauenstammtisch ?, oder über die wieder in Schwung gekommene Alters und Ehrenabteilung ?, oder
oder , oder …………. Es währe eine unendliche Geschichte geworden.

April 1998 Gerd Vogelsang

Dieser Bericht wurde von Gerd Vogelsang 1998 geschrieben im Mitteilungsblatt der Gemeinde Helsa 1998 veröffentlicht.
Dies war eine Vorankündigung zu einem Informationstag am 27.06.98 der Freiwilligen Feuerwehr Helsa